Sonntag, 31. Oktober 2010

Ein zweiter Tag in Porto beginnt...

Im Museu Fundação Serralves waren wir zunächst im Inneren auf den Spuren moderner Kunst...

...und dann (was viel mehr mein Fall ist) haben wir einen langen Regenspaziergang durch den herbstlichen Park gemacht. Dieser bietet von Rosengarten über Teich, interessante Bäume, Kräutergarten, Orangenbäume und Riesenschaufeln alles was das Herz begehrt.







Von da aus ging es direkt weiter zum tobenden Atlantik mit Castelo do Queijo (Käseburg!) Das ist wirklich eine winzig kleine Burg - und sie ist mit Hottentottenfeigen bewachsen!! Die böse Pflanzenart ist nicht nur am Cabo da Roca... sie breitet sich in ganz Portugal aus!




In Porto war außerdem heute eine Aludoseninvasion der Studenten. Alles voller Dosenröcke und Gesinge. Wozu sie das machen hab ich heute mal gefragt. Gibt es dafür einen Anlass? - "Nein. Wir sind Studenten und heute ist Dosentag. Wir repräsentieren unsere Universität." Und ich bin sicher diese ist stolz drauf. Ganz Porto ist nämlich nun um viiiiele Getränkedosen bunter. :D Da hat wohl der ein oder andere seinen Dosenrock verloren....



Als sich der Tag dann langsam dem Ende zuneigte, habe ich noch den Palácio do Cristal inklusive Gärten und Pavilhão Rosa Mota besichtigt...





...von denen aus man eine schöne Aussicht auf den Rio Douro hat.


Und abschließend hat es mich noch ins Museu Romântico da Quinta da Macieirinha gezogen.


Über unseren morgigen Tag können wir uns so gar nicht einigen (hoffentlich wie angekündigt mit Sonnenschein) und so werden wir uns vermutlich mal wieder aufsplitten. Am Abend geht es dann schon zurück nach Lisboa.

Zwischenbilanz soweit: Sightseeing in Porto ist viiiiiiiel billiger als in Lissabon.

Samstag, 30. Oktober 2010

Good Morning, Porto!

Eines Morgens erwachte ich plötzlich in einer Stadt, in die ich doch gar nicht gehöre... aber wo ich schon einmal da bin...

...kann man das verlängerte Wochenende ja auch genießen. Am Freitag schreibe ich schließlich Klausur. Da ist gegen etwas Entspannung 3 Stunden von Lissabon entfernt wohl nichts einzuwenden.
Mein erster Portotag war vor allem... regnerisch. Dennoch hab ich mich gegen Mittag allein auf den Weg gemacht, die Stadt zu erkunden, denn die Salamanca-Crew war 4 Stunden zu spät dran.

Im Folgenden seht ihr also viele erste Eindrücke einer interessanten Stadt, die aber natürlich Lissabon nicht das Wasser reichen kann. ;)

Praça da Liberdade:



Der Torre dos Clérigos. Laut Wikipedia sogar der höchste Kirchturm Portugals:


Als nächstes gebe ich euch eine Erklärung dafür, dass Joanne K. Rowling angefangen hat Harry Potter zu schreiben, während sie in Porto gelebt und gearbeitet hat. (Na? Habt ihr das gewusst?) Wer einmal die Buchhandlung Livraria Lello e Irmão gesehen hat, versteht das...





Und ein paar Kachelträume aus Porto..

Igreja do Carmo:


Santo Ildefonso:

Uuuuund noch eine Kirche (Entschuldigung: Kathedrale)
Die Sé do Porto:


Blick auf den Rio Douro:


Und man kann es kaum glauben... als die anderen endlich auch in Porto eingetroffen sind, sind wir noch einmal gemeinsam losgezogen. Am Ende klitschnass.. versteht sich.
In der folgenden Pose wurden wir übrigens zur Touristenattraktion. Weitere Passanten fanden ebenso wie wir, dass dieser Anblick ablichtenswert ist:


Zum Ende des Abends hat es uns noch zum Café Majestic gezogen. Ein nobler und schöner Ort, der offenbar bei Regen noch mehr Aufmerksamkeit bekommt als sowieso.


Alles in Allem... ein sehr ereignis- und eindrucksreicher Tag. Ich bin gespannt auf die weiteren.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Hier, wo das Land endet und das Meer beginnt... (Oder: Sintra Teil 2)

(vgl. Blogeintrag bei Interesse mit diesem hier)

An diesem wunderbar sonnigen Herbstsonntag, sollte es uns so schwer wie möglich gemacht werden, nach Sintra aufzubrechen. Nachdem ich ewig auf Mary gewartet habe (Gründe: Frühstückshunger, zu viel spanische Mentalität, Kommunikationsprobleme und mit der Metro aneinander vorbeifahren) fand ich sie zerstreut auf dem Rossio umherlaufend endlich wieder. Nach ein bis zwei weiteren Komplikationen konnte es dann endlich losgehen.

In Sintra angekommen, wanderten wir zum Palácio Nacional de Sintra. Dieses mittelalterliche Bauwerk war seit Beginn der portugiesischen Unabhängigkeit eine königliche Residenz und steht noch heute bestens erhalten mit seinen beiden riesigen Schornsteinen inmitten von Sintra. Am Sonntag spart man sich auch hier die sieben Euro Eintritt und so konnten wir ihn ausgiebig und unbeschwert besichtigen. Der Reiseführer einer deutschen Reisegruppe, der wir uns zwischenzeitlich unbemerkt anschlossen um mehr zu erfahren, erklärte uns, dass es sich bei dem gleich folgenden Innenbild um einen Raum mit "unbezahlbarem" Kronleuchter aus Mailand und einem chinesischen Aquarium auf dem Tisch handelt. Auf jeder einzelnen Fliese in diesem Raum ist die Armillarsphäre abgebildet (siehe: hier), die man auch auf der portugiesischen Flagge findet. Sie war ein astronomisches Gerät und das Zeichen von König Manuel I. und erinnert stets an das Zeitalter der Entdeckungen. Soviel zum Geschichtsunterricht. :)

Palácio Nacional de Sintra:

Nach dem für mich zweiten Besuch in der Quinta da Regaleira (siehe: hier) hatten wir uns vorgenommen so weit wie in Europa mit dem Bus eben möglich in den Westen zu fahren. Auf dem Rückweg zum Bahnhof hatten wir aber noch viel Zeit und haben den Parque da Liberdade entdeckt. Dort ist die Fauna ebenso interessant wie die Flora und so entdeckt man verrückte neue Arten. ;)

Parque da Liberdade:

Letztendlich haben wir es dann noch zum Cabo da Roca geschafft. "Aqui... onde a terra se acaba e o mar começa" steht dort geschrieben: "Hier... wo das Land aufhört und das Meer beginnt." Das Zitat stammt von Luís de Camões, dem bekanntesten Dichter Portugals. Das Cabo da Roca ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes - und nicht nur das - es ist außerdem noch schön (als wir über den letzten Hügel gefahren sind, der die Sicht darauf verdeckt hatte, gingen also lauter laute "ooohs" durch den Bus). ;)
Wir sind den Berg ein bisschen weiter heruntergeklettert, bis keine Touristen mehr zu sehen waren und haben es uns auf einem Stein zwischen den Hottentottenfeigen gemütlich gemacht, bis kurz vor Sonnenuntergang. Die extreme Verbreitung dieser Pflanze dort, verschönert das Gebiet noch einmal deutlich, bedroht aber andere Pflanzenarten.



Am Ende des Tages waren wir sehr glücklich die Busfahrt zurück zum Bahnhof von Sintra überlebt zu haben, da der Busfahrer wirklich nicht zu stoppen war.. weder durch enge Straßen und zahlreiche Kurven, noch durch andere Autofahrer, drücken der "Stop-Taste" durch Fahrgäste oder die vielen Bordsteinkanten, die er befahren hat. Ich habe mir also vorgenommen, mich nie wieder über verrückte Busfahrer in Trier zu beschweren. :)

Mary hat sich dann gestern auch auf den Weg zurück ins kalte Salamanca gemacht und nun werde ich mich in nächster Zeit noch mehr der portugiesischen Sprache und meinem Studium widmen.


Samstag, 16. Oktober 2010

Baixa

Bevor mein Lieblings-Dauerbesuch mich heute früh wieder verlassen hat, sind wir gestern nach Ankunft neuen Kurzzeitbesuchs noch ein paar neue Seiten der Stadt erkunden gegangen. Denn ist es nicht am schönsten, wenn man an einem fremden Ort so viel Zeit und Ruhe hat, dass man einfach entspannt durch die Straßen laufen kann um dort immer wieder neue Kleinigkeiten zu entdecken? Also anstatt zu versuchen möglichst viel auf einmal zu sehen, so dass man vieles gar nicht wahrnimmt?

Hier also ein Ort, den ich fast jeden Tag sehe.. und es ist immer wieder schön:

Rossio (Praça de D. Pedro IV.):

Da meine beiden Gäste eine Tageskarte für die Metros, Trams und Busse gekauft hatten, die perfekt ausgenutzt werden sollte, haben wir die 20min-Warteschlange einmal auf uns genommen und sind mit dem Elevador Santa Justa ein Stück in den Himmel Portugals gefahren. Dieser zählt hier nämlich mehr als Verkehrsmittel - wobei wohl wenige Einheimische freiwillig jeden Tag eine halbe Stunde zwischen Touristen aller Nationen (wenn auch überwiegend deutschsprachig) warten, um ihr Heim auf dem Berg aufzusuchen. Gelohnt hat es sich für den Ausblick dann aber schon, fanden wir...

Elevador de Santa Justa mit super Aussicht:




...vor allem, weil einen oben direkt die "Kirche ohne Dach", die eigentlich Teil eines Klosters ist, erwartet. Zur Ruine wurde sie im großen Erdbeben von Lissabon 1755 - und ihre Dachlosigkeit macht sie zu etwas besonderem. Mir gefällts.

Igreja do Carmo im Convento do Carmo:

Ich muss mich wohl dafür entschuldigen, dass mein Blog im Moment ziemlich touristisch ist. Bald erzähl ich euch mal wieder mehr von meiner Uni und was ich so den ganzen Tag mache (erstaunlicherweise ist das nicht überwiegend Sehenswürdigkeiten aufzusuchen) - aber noch nicht in diesem und auch nicht in meinem nächsten Eintrag. ;)

Montag, 11. Oktober 2010

Rui und die magische Fledermaus (Rui e o morcego mágico)

Gestern sind wir nach Cacilhas aufgebrochen um auf Cristo Rei herumzuwandern. Dazu haben wir vom Cais do Sodré aus für 85 Cent einer netten alten Fähre unser Vertrauen geschenkt. Diese brachte uns sicher und mit einem schönen Ausblick auf die Skyline Lissabons zur anderen Seite des Tejos.



In Cacilhas angekommen, ließen wir uns von einem Bus auf den Berg von Cristo Rei bringen. Dieser hat mir persönlich eher Angst eingejagt aber das ist vermutlich geschmackssache. Für teure 5 Euro darf man mit dem Fahrstuhl nach oben. Dort hat man eine schöne Aussicht.. oder naja - zumindest vermuten wir, dass sie bei regenfreiem Wetter sehr schön ist. Auf jeden Fall mal eine andere Perspektive auf die Ponte 25 de Abril.



Auf dem Rückweg sind wir wie immer durch die Stadt spaziert und der Weg hat uns dieses Mal nach Bica geführt. Da ich euch die Elevadore Glória und Lavra schon vorgestellt habe, möchte ich euch auch noch den dritten im Bunde zeigen: den Elevador da Bica. Dieser ist im Moment ziemlich silber geraten - aber das macht ja nichts, denn schließlich ist die Kulisse sehr farbenfroh.

Zu Hause angekommen, musste ich noch eine Geschichte für meinen Sprachkurs schreiben. Daraus wurde "Rui und die magische Fledermaus". Mein erster längerer portugiesischer Text und es musste gleich etwas so seltsames dabei herauskommen. ;) Ich hoffe jedoch von einigen groben Grammatikfehlern mal abgesehen, hat mein Portugiesischlehrer viel Spaß dran.

PS: Ich bin erstaunt wie viel Aufmerksamkeit mein Blog und seine Fotos bekommen. Da schickt mir die Uni Trier heute einen aktuellen Erfahrungsbericht zur ISPA, nur damit ich mein eigenes hier veröffentlichtes Foto von dieser darin finde... verrückt.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Happy Birthday, Portugal!

Heute vor hundert Jahren wurde der letzte portugiesische König gestürzt. In diesem Sinne - alles Gute zum 100. liebe Republik Portugal!

Wir haben uns um das zu feiern zum Praça do Comércio begeben und einer lustigen Blaskapelle zugeschaut. Spaß hatten wir auch an einem rieeeeesen-Swimmingpool in Portugalform, der dort hochkant aufgestellt wurde. Lissabon zu erklimmen war allerdings schon eine gefährliche Angelegenheit.. ;) Mehr war dann dort aber leider nicht los. Deswegen haben wir uns dann zu einem Spaziergang durch die Innenstadt entschlossen und die Menschenmassen bewundert.

Und außerdem: Ein Tag keine Uni!!!!!!!





Sonntag, 3. Oktober 2010

Belém Reloaded

Da heute wieder Sonntag ist (freier Eintritt!!) und ich hohen Besuch habe, haben wir uns noch einmal auf den Weg nach Belém gemacht. Zwei meiner Mitbewohnerinnen wollten ebenfalls mitkommen und die Spanierin hatte auch noch 3 weitere Spanier eingeladen (kann ja nur schiefgehen). Als wir uns am Rossio gefunden hatten, haben wir uns auf den Weg zum Mosteiro dos Jerónimos gemacht und ich habs mir ein zweites Mal angesehen (und denke das wird nicht das letzte Mal gewesen sein).

Danach gabs aber auch für mich etwas neues: Das Museu Nacional dos Coches (Kutschenmuseum). Dieses ist zwar sehr klein, doch trotzdem vor allem bei freiem Eintritt absolut Sehenswert.
aber urteilt selbst:


Da uns die Spanier bereits auf dem Weg zum Museu dos Coches verloren gegangen sind, haben wir den restlichen Weg zu dritt zurück gelegt. Wir wollten die anderen vier am Torre de Belém wiedertreffen, aber der starke Wind hat sie offenbar früh wieder nach Hause geweht. Wir jedoch konnten Regen, Wind und Wolken durchaus etwas abgewinnen und haben ein paar Möwen geärgert.

Meine Mitbewohnerin:


Dem Torre de Belém stand das schlechte Wetter auch sehr gut. Macht ihn noch ein bisschen ehrfürchtiger - nicht nur wegen plötzlichem Touristenmangel.



Auf unserem Rückweg...


...haben wir uns entschlossen noch eine Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art aufzusuchen: Die Pastelaria de Belém. Hier gibt es die berühmten "Pastéis de Belém", die nach den Aussagen meiner Begleiter sehr gut geschmeckt haben. Als Mädchen mit Fructosemalabsorption wird mir dieser Teil der Kultur aber wohl immer verborgen bleiben.


Letztendlich haben wir uns dann noch auf die Suche nach einer Regenjacke gemacht. Mein Portugiesischlehrer hat mich schließlich gewarnt... "if it rains in Lisbon, it never stops" ...und das ist im Winter dann wohl oft der Fall.


Zu den Shoppingcentern in Lissabon kann man sagen, dass ihre Namensgebung durchaus sinnvoll und wegweisend sein kann. Nicht alles ist hier immer logisch aber durchaus dies: Vergleicht man "Colombo" (Kolumbus) mit "Vasco da Gama", kann man klar feststellen, dass einer von beiden den Seeweg nach Indien gefunden hat und der andere nicht. Entsprechend sollte man sich bewusst sein, dass man sich im "Colombo" nur verlaufen kann. Vielleicht sind die möglichen Entdeckungen dort etwas größer, aber ob man immer gleich findet was man sucht ist durchaus fraglich. "Vasco da Gama" dagegen ist relativ übersichtlich. Nicht dass es total einfach wäre - aber niemand hat ja behauptet, dass es leicht war den Seeweg nach Indien als erster zu finden.
Wir haben uns heute für die Irrfahrt entschieden und Indien etwas verfehlt. Es ließ sich aber nach einer ganzen Weile, die meiner Mitbewohnerin dann eigentlich schon zu lang wurde (wusstet ihr, dass Polen so ungeduldig sind?), eine passende Regenjacke finden und wir konnten uns mit der blauen Metrolinie und dem Anschlusselevador do Lavra endlich wieder auf den Weg nach Hause begeben.