Freitag, 18. März 2011

Madeira hoch und runter



Heute an unserem letzten Autotag (und dem letzten Tag für den rechten Seitenspiegel des Autos), wollten wir uns auf den Weg nach Porto Moniz machen um die "Piscinas Naturais" (natürliche Swimmingpools) zu sehen. So machten wir uns morgens von Funchal aus auf den Weg über die Berge in den Norden, weil wir einen Zwischenstop in Santana machen wollten.



Hier gibt es nämlich diese Häuschen zu bewundern:


Als wir dann weiter in Richtung Porto Moniz fahren wollten, mussten wir feststellen, dass die einzige Straße, die die beiden Orte direkt miteinander verbindet, heute gesperrt war. Der eine verbleibende Weg, wurde uns erklärt, führe nun über Funchal... also haben wir uns auf den Rückweg gemacht und waren 3 Stunden nach Abfahrt wieder am Ausgangspunkt unserer Tour. Von dort haben wir dann einen anderen Weg genommen um die Berge zwischen Süden und Norden der Insel zu überwinden und sind irgendwann tatsächlich in Porto Moniz angekommen.


Das große Meeresschwimmbad war dann aber leider heute geschlossen. "Probleme mit der Elektrizität oder sowas Ähnliches" sagte man uns...


...wir haben aber nebenan noch einen kleineren (und schöneren) Pool gefunden, der von Touristen zwar bewandert und bewundert wurde, in dessen Wasser aber bei dem Wetter doch lieber niemand baden wollte. Einer von uns (nicht ich) hat das dann geändert und wurde zur bestaunten Touristenattraktion. Unter Anfeuerungsrufen sprang er mit dem Kopf zuerst ins kalte Wasser und... badete.


Als er dann genug geschwommen war (das dauerte), sind wir noch einmal zurück ins schöne Rabaçal gefahren, um dort eine weitere Levadawanderung zu machen, die wir am Vortag nicht geschafft hatten... und es lag ja praktisch auf dem Weg. An den Bergen hingen von der Nordseite viele Wolken, während der Süden sonnig war.


Ähnlich verhielt es sich mit unserer Wanderung. Manchmal war es auf Wolkenhöhe sehr sonnig...


...und manchmal sah man das Tal überhaupt nicht mehr.


Der Weg entlang am Levada do Alecrim war daher etwas abwechslungsreicher. Hier sogar mit eingebauter Wasserrutsche:


Geendet hat er schließlich an einigen kleinen Seen. Hier bin ich dann mal bis zu den Hüften ins Wasser gesprungen. Im Teich war es ganz angenehm aber als ich wieder herausgeklettert bin, habe ich meine Beine nicht mehr so ganz gespürt. Trotz der warmen Sonne findet man entlang des Levadas do Alecrim noch überall ein bisschen Schnee.


Als wir uns auf den Rückweg gemacht haben ist uns leider ein unschöner Tagesabschluss beschert gewesen. Rechts auf einer Bergstraße parkte ein Auto im Haltestreifen. Links parkte ein weiteres Auto auf der Straße. Leider kam uns jemand entgegen, ohne, wie er es hätte tun sollen, anzuhalten und zu warten und so mussten wir ausweichen und haben leider den Seitenspiegel des rechts parkenden Autos abgesäbelt. Der Bösewicht war schneller um die Kurve verschwunden als wir begriffen hatten was passiert ist und so blieb uns auch sein Nummernschild verborgen. Wie das mit den Versicherungen laufen wird werden wir sehen.
Für uns ging es dann erst einmal mit nur einem Spiegel zurück ins Hotel.

Donnerstag, 17. März 2011

Rabaçal

Ein Mietwagen, der eine Dreiviertelstunde zu früh geliefert wird... mal etwas anderes aber immerhin waren wir schon seit 5 Minuten wach. Das Auto übertraf unsere Erwartungen glücklicherweise und so sind wir früh in die Gebirge Madeiras nach Rabaçal aufgebrochen. Ich wollte nämlich zum Lagoa do Vento. Wie man genau zu diesem Bergsee kommt, konnte ich zwar vorher nicht ganz rausfinden, aber dass er irgendwo bei Rabaçal liegt... soviel wusste ich.
Auf dem Weg dorthin sind uns ein paar Verkehrshindernisse begegnet. Abgesehen davon und von der tollen Aussicht war die Fahrt eher unspektakulär.


Am Parkplatz angekommen mussten wir dann den Berg bis nach Rabaçal, wo die Levadas beginnen, zu Fuß herunterlaufen.


Dann machten wir uns zunächst auf den Weg entlang des Levadas zum Risco-Wasserfall... irgendwo dort musste auch der Lagoa do Vento sein. Der Weg führt durch einen tollen grünen Märchenwald - immer mit Aussicht auf die umliegenden Berge.




Beim Wasserfall angekommen ging uns dann das Licht auf, dass der Lagoa do Vento leider dort oben war, wo der Wasserfall herkommt... aber wie dort hinkommen? Von hier aus unmöglich.


Also beschlossen wir zunächst noch den Märchenwald weiter zu erkunden und eine zweite Levadatour abzuschließen, die in der Nähe verläuft. Die Wanderung zu den 25 Fontes.




Wieder ein Fall für wasserdichte Schuhe..


Und ein schönes Ziel. So sieht es bei den 25 Fontes aus:


Zumindest wenn man sich an den 250 Touristen vorbeigekämpft hat. Wir hatten das Gefühl, dass die Amtssprache an den Levadas eher Deutsch ist als alles andere und haben es uns auf dem Rückweg zur Aufgabe gemacht Levada-Überholtechniken zu entwickeln, weil wir es irgendwie eiliger hatten als die anderen. :)


Als wir dann den Lagoa do Vento schon aufgegeben hatten und wieder oben beim Parkplatz waren, kam uns der Gedanke mal bei einem nahe gelegenen Café, das freundlicherweise einen Werbeflyer an unserem Mietwagen platziert hatte, nach dem Weg zu fragen. Die Leute dort schickten uns unglücklicherweise zurück nach Rabaçal um uns dort nach dem Beginn des Weges zu erkundigen. Dieser sei nämlich leider nicht ausgeschildert und schwer zu finden.
Zurück am Parkplatz fragten wir also den Minibusfahrer, der die einzige Möglichkeit darstellt, den Weg nach Rabaçal ohne laufen zu überwinden und der einzige schien, der uns bei unserer Mission weiterhelfen konnte, ob er uns zeigen könne wo der Eingang liegt. Er war ziemlich besorgt um uns und meinte es sei schon zu spät um diesen Weg zu beginnen. Dann jedoch bot er uns an uns kostenlos mit herunter zu nehmen und uns den Eingang zum Pfad zu zeigen. Während der Fahrt erzählte er uns, dass jedes Jahr 4-5 Leute an den Levadas sterben und wir bloß vorsichtig gehen sollten, da der Weg unbefestigt ist und direkt am Abhang verläuft. Eile sei niemals gut.
Plötzlich hielt er dann Mitten auf der Strecke nach Rabaçal an, erklärte uns nochmal in welche Richtung wir an welcher Weggabelung laufen sollten und meinte hier wäre nun der Startpunkt. Er würde an späterer Stelle auch mehr aussehen wie ein Weg:


Dort oben ging es also los. Wir stellten fest, dass es sehr schwer ist, diesen Wanderpfad ohne Hilfe zu finden und freuten uns, dass wir es noch einmal versucht hatten. Unterwegs hatten wir den Spaß unseres Lebens dabei über Wasserfälle und Baumstämme zu wandern und waren die ganze Zeit lang völlig einsam unterwegs. Nach etwa 45min wurden wir dann mit dem Ziel unseres Ausflugs belohnt:

Einer von uns (nicht ich) stellte fest, dass man in diesem Bergsee auch baden kann, wenn man zum Eiszapfen erstarren möchte.


Und hier beginnt auch der Risco-Wasserfall. Den Levadawanderern unten konnten wir zuwinken. Vermutlich haben sie, wie es der Minibusfahrer formulierte, geglaubt wir möchten uns das Leben nehmen, denn einen gewissen Sicherheitsabstand verlangt der Ort durchaus.


Wir beenden den Tag als glückliche Wanderer und Touristen, die das Gefühl haben, heute einen der schönsten Orte der Welt gesehen zu haben.


Mittwoch, 16. März 2011

Wandertag über Funchal

Heute haben unsere Beine viel arbeiten müssen. Die Seilbahn nach Monte war uns für 10€ einfach zu teuer also sind wir spontan von da ganz unten bis zu dieser Aussicht hochgelaufen. Hat auch nur ne Stunde oder so gedauert:


Dort angekommen haben wir dann den überteuerten Monte Palace besucht und sind ein paar Stunden dort Hügel herauf und herunter spaziert. Es gibt dort ein paar hübsche Blumen, ein paar japanisch angehauchte Brücken und Pavillons, Bäume, Berge, "kostenlose" Madeiraweinproben und wie in allen portugiesischen Parks, die ich bisher besucht habe urwaldähnliche Zustände. Ich will nicht sagen, dass er nicht schön und groß wäre - aber ZEHN Euro..??

Dafür wird er nun hier in besonders großem Ausmaß präsentiert:














Als wir das Gefühl hatten, den Park gut genug zu kennen wollten wir immer noch nicht 10€ für die Seilbahn ausgeben und auch nicht 8,50€ für die andere Seilbahn und auch nicht 12,50€ für die Korbschlitten. Außerdem war der Tag noch zu jung um zum Hotel zurückzukehren. Deshalb haben wir unsere Touristenkarte genau nach anderen Möglichkeiten untersucht und einen kleinen Wanderweg durch die Berge gefunden, der zu einem Levada führt, das dann wiederum in Funchal sein Ende hat.
Der Wanderweg war eine hügelige Freude und kostet nichts außer vermutlich einem Muskelkater. Den Wald erkunden kann man mit der Seilbahn auch nicht und außerdem riecht es dort überall so gut...


Unterwegs haben wir noch einen Wasserfall gefunden und sind auch ab und zu ein paar anderen Wanderern begegnet.






Nach einer Weile sind wir dann zum Levada do Bom Sucesso gelangt und haben dieses weiter bewandert. Levadas sind die künstlich angelegten Bewässerungskanäle, die durch ganz Madeira verlaufen und zum darauf rumlaufen einladen. Ab dort hörten auch die Hügel auf, was den Rest unseres Weges mehr zu einer Art Spaziergang machte. :D


Nur an manchen Stellen war es etwas abenteuerlich. Hier war der Weg zwischen Levada und Abhang doch recht schmal:


Nach einer Weile kam dann auch Funchal wieder in Sicht...


...und unser Tag neigte sich damit dem Ende zu. Wenn wir morgen wirklich einen Mietwagen vor der Tür stehen haben, der fahren kann - man ist sich bei der Firma nicht sicher was man zu erwarten hat - dann erobern wir zum ersten mal die Insel außerhalb Funchals. :)

Dienstag, 15. März 2011

Ein bisschen Funchal

Heute grüße ich euch von meinem ersten richtigen Insel-im-Süden-Besuch aus Madeira. Mein Blog ist ja in letzter Zeit mehr alles andere als Lissabon aber so läuft das eben. Mein Leben in Lissabon hat sich soweit normalisiert, dass ich nur noch selten darüber schreibe und meine Kamera normalerweise nicht mehr bei mir trage. Aber wollen wir mal sehen. Über den Zeitpunkt meiner Reise: Ich fand es etwas schwieriger mich darauf zu freuen, nachdem was in Japan letzte Woche passiert ist, denn auch dort habe ich schließlich Freunde und eine Familie und ein sehr schönes Jahr meines Lebens verbracht. Ich bin wirklich froh, dass meine Japan-Heimat Wakayama völlig unbeschadet ist aber das macht es auch nur für mich persönlich etwas besser.

Aufgrund des Fliegers um 8:30 Uhr heute früh, sind wir noch immer nicht unbedingt als ausgeschlafen zu bezeichnen. Deswegen sind wir nach unserer Ankunft gegen Mittag mehr wie Zombies durch die Stadt geirrt und haben dabei erste Straßen und Parks erkundet, eingekauft, einen zweifelhaften Mietwagen reserviert und unser weiteres Vorgehen in den nächsten 4 Tagen geplant.

Und so sieht sie also aus, die größte Stadt Madeiras und immerhin neuntgrößte Stadt Portugals (wenn wir aber den Großraum Lissabon mal unkorrekterweise zu einer Stadt zusammenfassen, dann ist Funchal sogar die fünftgrößte):









Uuuuund hier wachsen Bananen:


Uund die werden dann hier auch verkauft... zusammen mit vielen anderen saftig aussehenden und gut riechenden Fructosebomben, die leider noch immer nicht wieder in meinem Nahrungsspektrum liegen dürfen:


Da sind wir auch beim Thema... Pflanzen! Die sind das tollste an Madeira. Blumen, Bäume, Blüten, Blätter... und Kakteen...


...und Gerberas in mehr oder weniger freier Wildbahn. :)


Nun werden wir uns in unser internetfreies Zimmer zurückziehen und noch ein bisschen was essen und dann fallen wir auch sicher in einen komaähnlichen Zustand. Ich verspreche aber: Bis bald!