Ich bin ganz erstaunt, dass ich den Weg nun doch noch zustande gebracht habe und Samstag früh um 8, ungefähr 6 Stunden nach spontaner Ausflugsplanung, in Begleitung meiner liebsten polnischen Ex-Mitbewohnerin, im Bus nach Coimbra saß. Natürlich kann ich mir das zeitlich im Moment überhaupt nicht leisten, da die Uni mich auch nach Unterrichtsende nicht in Frieden lässt... :)
Eine Freude war, dass der Wetterbericht sich ziemlich gründlich geirrt hatte und wir zwei sehr sonnige Tage erlebt haben, und die Plage daran, dass wir uns temperaturmäßig vorkamen wie in der Wüste.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass Coimbra gar nicht so alt und ehrfürchtig erscheint, wie ich mir das immer vorgestellt habe und abgesehen von der Größe gar nicht so anders aussieht als Lissabon. Der Tejo allerdings ist irgendwie blauer.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass Coimbra gar nicht so alt und ehrfürchtig erscheint, wie ich mir das immer vorgestellt habe und abgesehen von der Größe gar nicht so anders aussieht als Lissabon. Der Tejo allerdings ist irgendwie blauer.
Weiterhin wirkt es, als wären die Bewohner Coimbras sehr viel politischer als ihre Landesgenossen im Süden. Die CDU (hier mal kommunistisch) macht auch fleißig Werbung auf städtischen Treppen:
Dieser in Stein gemeißelte Bewohner wird bei so viel Liebe zum Kommunismus wohl nicht so gern gesehen und fühlt sich sicher angemessen bedroht. Es bleibt die Preisfrage wer wie dort oben heraufgeklettert ist.
Da wir die Stadt alles in allem für nicht so groß und zwei Tage Aufenthalt für ausreichend befunden haben, konnten wir viel Zeit faul auf den Parkbänken des Jardim Botânico und Jardim da Sereia herumsitzen. Für übermäßige Wanderlust war es sowieso viel zu warm.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann noch auf die andere Seite des braunen Flusses Mondego begeben, um uns nicht interessante Sehenswürdigkeiten entgehen zu lassen. Hier findet man die Ruinen des Klosters Convento de Santa Clara, das seinen Dienst einst wegen regelmäßigen Überflutungen einstellte, von denen es laut einem Informationsfilm auch in diesem Jahrtausend noch heimgesucht wird.
Gleich nebenan kann man dann die ganze Bandbreite portugiesischer Architekturleistungen in Kleinformat bewundern. Im "Portugal dos Pequenitos" ist tatsächlich alles eher in Kindergröße gebaut. Das hat uns natürlich nicht vom spielen abgehalten. Dieses ebenso kleine wie niedliche Häuschen und ich zum Beispiel, haben eine Gemeinsamkeit: Wir sind fast gleich groß.
Toll ist aber auch das Innenleben der einzelnen Bauwerke: Seit Monaten wollte ich schon das Museu Nacional do Traje (Trachtenmuseum) in Lissabon besuchen und es will sich einfach nicht so recht Zeit dafür finden. Nun aber habe ich zumindest die Miniaturversion des Ganzen in Augenschein nehmen können.
Toll ist aber auch das Innenleben der einzelnen Bauwerke: Seit Monaten wollte ich schon das Museu Nacional do Traje (Trachtenmuseum) in Lissabon besuchen und es will sich einfach nicht so recht Zeit dafür finden. Nun aber habe ich zumindest die Miniaturversion des Ganzen in Augenschein nehmen können.
Überhaupt bietet das Gelände die verrücktesten Zusammenfassungen portugiesischer Sehenswürdigkeiten. Hier zum Beispiel folgende berühmte Bauwerke Lissabons in einem:
Der Torre de Belém, die Catedral Sé de Lisboa, das Casa dos Bicos, der Torbogen zwischen Rua Augusta und Praça do Comércio, das Castelo de São Jorge, das Mosteiro dos Jerónimos uuund im Hintergrund das Teatro Nacional Dona Maria II, das sich in der Originalversion am Rossio findet.
Das klingt jetzt vielleicht erst einmal ein bisschen überfordernd aber der aufmerksame Leser, der mich hier bereits wenigstens einmal besucht oder all meinen vielen Posts Aufmerksamkeit geschenkt hat, wird feststellen, dass er fast all diese Dinge bereits gesehen hat.
Das klingt jetzt vielleicht erst einmal ein bisschen überfordernd aber der aufmerksame Leser, der mich hier bereits wenigstens einmal besucht oder all meinen vielen Posts Aufmerksamkeit geschenkt hat, wird feststellen, dass er fast all diese Dinge bereits gesehen hat.
Interessant war, dass der Zustand der Nachbauten dem der Originale sehr Nahe kommt. Vielleicht gewollt - aber vermutlich liegt das einfach daran, dass sie so ziemlich den gleichen Wetterbedingungen ausgesetzt werden und dabei eine ähnliche Regelmäßigkeit an Pflege genießen.
Bevor ich euch nun gleich noch von der Perfektion einzelner Nachbildungen überzeuge, will ich eine gewisse Verwirrung zum Ausdruck bringen: Als wir versuchten ein Zugticket für die Rückfahrt zu kaufen, hat der Mann am Ticketschalter uns tatsächlich den uns zustehenden Rabatt verweigert - und ich stand plötzlich ziemlich doof da mit meinen 3 verschiedenen Karten, die mir eigentlich alle aus unterschiedlichen Gründen den Erlass von 50% auf ICs zusichern sollten. Jede einzelne dieser Karten wurde kritisch beäugt und dann abgelehnt und mein hiesiger Studentenausweis sogar noch als Fälschung deklariert... und "ISPA - Instituto Universitário" - gibts das überhaupt? (Nun gebe ich ja gern zu, dass man sich bei der ERASMUS-Version dieser an der ISPA mehr Mühe hätte geben können - zumal ich sie erst nach sage und schreibe einem Semester erhalten habe - aber FÄLSCHUNG?? Wenn ich einen Studentenausweis fälschen würde, dann würde ich doch wenigstens ein Ablaufdatum drauf schreiben!) Zum Schluss bekamen wir dann wenigstens einen minderwertigen Rabatt von nur 3€ statt 7, den man eigentlich nur für eine Karte bekommt, die ich überhaupt nicht besitze...
Portugal, ich werde bald wirklich etwas vermissen!
Portugal, ich werde bald wirklich etwas vermissen!